Die Stapler Hydraulik, Drama in zig Akten

Es fing an, als ich mit meinem Eheweibe im Ehebette, Alibaba kurz vor Einführung der Einfuhr Umsatzsteuer leer kaufte. Ich stolperte damals über eine Hydraulik die ich unbedingt schon immer mal versuchen wollte. Ich hab mir also flux eine vierfach Hydraulik geordert. Wie es bei mir ja üblich ist, kam es also erstmal defekt an.

Wie es dann bei mir zusätzlich immer der Fall ist, erstmal warten bis die Sachmängelhaftung rum ist. Aber halt, selbst importiert hast du nur eine Garantie vom Chinesen. Die Garantie erstreckt sich also über den Einkauf, das Bezahlen und dann aus, nix mehr Garantiert oder Geld zurück. Du bist am Arsch wenn was falsch läuft. So wars dann auch, keine Beschreibung, kein Stromlauf- oder Hydraulikplan. Also erstmal alles liegen lassen und den damit verbundenen Ärger setzen lassen.

Zwei Monate später habe ich meinem Naturell entsprechend sofort dran gemacht und überlegt wie und mit was ich das Ganze umsetze. Alles wieder weggelegt und erstmal drüber nachgedacht. Schmerzen und Arzttermine haben mich selbstverständlich abgehalten das sofort zu machen. Keinesfalls war mein krankhaft abweichend denkendes Gehirn dran schuld. Zwei Monate später, jetzt reichts. Schweißgerät an, Stahl zurecht gesägt und los gehts. Rahmen und Aufnahme gefertigt und die Hydraulik drauf montiert. Einen Monat später hab ich mich selbst überredet endlich die Anschluss Leitungen zu kaufen. Erst einmal messen, aufschreiben an den PC zum bestellen eilen. Hm. die Ergebnisse der Messungen lassen sich nicht mit den normal üblichen Anschlüssen in Einklang bringen. Nachmessen, einmal, zweimal, dreimal rauf und runter gelaufen. Scheiß drauf, bestell einfach was du glaubst was richtig ist. Wir schaffen das/ Raute.

Der erste Hydraulikschlauch kommt. Erste Seite PASST, ich werde euphorisch, verdammt das zweite Gewinde passt auch, ja wenn da nicht der Durchmesser des Schlauchs falsch gewesen wäre. Neu messen. Dein Gehirn ist zu blöd. Frau holen, die hat zwar noch weniger Ahnung, denkt aber Ansatzweise logisch und schreibt auch das auf was du ihr sagst, manchmal. PC am Messplatz birgt den Vorteil das Ergebnis sofort auf Schlauch/ Anschluss Kompatibilität prüfen zu können. Alles passt, ich bin guter Dinge. Soll ich einen weiteren Testschlauch bestellen, oder gehe ich „All In“ und bestelle gleich alle benötigten Schläuche. Tage später habe ich mein Gehirn im Griff und ich gehe volles Risiko, echt? Nein. natürlich nicht, wieder gehen drei Tage ins Land bis ich „Jetzt bestellen“ wirklich drücke. Es ist getan, es wird alles Gut. Wurde es auch…

Die Schläuche sind da, ich schließe alles an der Hydraulikeinheit an. Zufrieden lächelnd stelle ich mir die Frage wer oder was soll mich jetzt noch stoppen können? Die Antwort erfolgt auf dem Fuße, als ich die elektrische Verkabelung mache, mit anschließendem Funktionstest, passiert: NICHTS. Kurzes Anlaufen des Elektromotors, gefolgt von einem hysterischen Klackern der Ventile. Der Greifer? Kein öffnen, kein drehen, nur klackern und konvulsivisches Zucken der Kabel. Verdammt da ist es wieder, deine Ausbildung war für Arsch.

Das Internet wirds richten, Youtube wird dir genau erklären wie es geht und wo welches Kabel hin kommt. Der Chinese den ich parallel anschreibe und zum wiederholten Male bitte mir eine Beschreibung seiner Ware zu senden, schreibt mir tatsächlich zurück: „Dear friend … “ wenn ich diese Scheiße schon lese weis ich was folgt. Hohle Worte mit der Aussagekraft eines unbeschriebenen Blattes. Volldeppen.

Irgend ein Forum beschreibt einen Fehler mit: „Massefehler“, also erstmal raus nach gesehen, alles passt. Langsam keimt es in mir das vielleicht der Durchmesser des Kabels zu gering ist. Mir schießt immer wieder in den Kopf was mein Hausfreund Stefan E. zum Thema Winch gesagt hat: Dicke Kabel, hohe Ströme, dick dick und dick muss es sein. Egal, erstmal jemand angerufen der eine Elektriker ähnliche Ausbildung hat. Herr MH meinte, hm das Kabel müsste schon gehen aber dass es so warm wird und so zuckt ist schon komisch… Gut, er hat mich jetzt weder bestärkt noch abgeraten wir haben einfach mal ein dickes Kabel benutzt und siehe da, das Klackern hat aufgehört, aber gepumpt hat es trotzdem nicht.

Nächster Tag, ich rufe meinen Nachbar FE rüber, der hat schließlich vor drei Monaten gesagt so eine Hydraulik hat er auch mal gehabt. Also muss der der Chef an der Hydraulik sein und wird mir sofort sagen was Schuld ist und wo der Fehler liegt. Tja, was soll ich sagen, mein Katze ist hilfreicher, die hält mich wenigstens nicht von der Arbeit ab.

Anschlüsse kontrolliert, ja hier könnte es zu einer Verwechslung gekommen sein, Test. Nein doch nicht. Morgen wird alles besser. Morgen ja Morgen….Morgen bau ich dann die Hydraulik auseinander und teste die Pumpe mit dem Akkuschrauben. Pumpt, nein doch nicht, pflatsch ja jetzt, jippie funzt. Alles wieder zusammen gefriemelt, Test: ToT.

Hm, jetzt wirds spannend, also ich kombiniere Rasiermesser scharf! Mensch, wenn vorher das Kabel zu dünn war, die Batterie vom Stapler bricht doch regelmäßig zusammen, was wenn die einfach zu schlecht ist? Man muss dabei wissen, als der Stapler angeliefert wurde, war schon nach ein paar Monaten die Batterie leer. Da ich ja nur ungern Sachen wegwerfe die man noch, wenn auch nur ein bisschen, brauchen kann, habe ich sie halt regelmäßig geladen. So auch heute, ich lade die Batterie über Nacht und morgen ich schwör, wird sich mein Unheil zum Guten wenden und die Hydraulik wird funktionieren.

Was soll ich sagen, ich bin ein GENITAL. Erster Versuch, etwas brodelnd und zischend entleert die Pumpe die mit Luft gefüllten Kammern und Schläuche und der Greifer funktioniert.

Fazit: Wenn man ned alles selber ordentlich hin provisioniert, dann wirds nix.

Hier noch das Erklär Peer Video welches ich gleich noch in meiner Euphorie gemacht habe: